Verbale Abrüstung nötig

„Debatte um die türkische Verfassungsreform erfüllt uns mit großer Sorge. Die Beteiligten sind aufgefordert, verbal abzurüsten“, erklärt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Bekir Altaş weiter:

„Die Diskussionen über die anstehende Volksabstimmung zur Reform der türkischen Verfassung erfüllen uns mit großer Sorge. Diese in Teilen hysterisch bis irrational geführten Debatten schaden vor allem den Türkeistämmigen in Deutschland. Das öffentliche Gezerre um die Verfassungsreform ist befremdend, die Fokussierung auf die Person des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan irritierend. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen der geplanten Reform findet nicht statt, obwohl dies nötig wäre für eine solide Meinungsbildung.

Befremdlich wirken auf viele Türkeistämmigen zudem die Bemühungen von Städten und Gemeinden, Wahlkampfveranstaltungen von Reformbefürwortern zu verhindern, zeitgleich jedoch Veranstaltungen von Reformgegnern zu unterstützten. Ob die Wähler am Ende dafür oder dagegen stimmen, muss ihnen überlassen bleiben und darf nicht von öffentlicher Hand gelenkt werden. Wer nicht möchte, dass türkische Politik nach Deutschland getragen wird, sollte selbst nicht Partei sein.

Wir fordern alle Beteiligten auf, verbal abzurüsten und den Wahlkampf durch Parteiergreifung nicht weiter anzuheizen. Türkei und Deutschland brauchen keine weiteren Eskalationen, sondern Annäherung.“